Zielsetzungen und Indikatoren in OGSM: 5 Praktische Tipps

Im OGSM-Modell gibt es zwei Arten von Zielen: Goals und Measures. Was ist der Unterschied? Was ist ihre Funktion? Und wie stellt man gute Ziele auf? Denn in der Praxis erweist sich das oft als schwierig. In diesem Artikel geben wir Ihnen 5 praktische Tipps.

Der Unterschied zwischen Zielen und Indikatoren.

Im OGSM-Modell stehen Ziele (Goals) und Indikatoren (Measures). Was ist der Unterschied?

Die Ziele werden verwendet, um festzustellen, ob man die Ambition (Objective) erreicht hat

Bei der Erstellung deines Plans legst du das Zieljahr fest. Wann möchtest du die Ambition erreicht haben? Nächstes Jahr? In drei Jahren? Die Ziele sind eine quantitative Übersetzung der Ambition. Wenn du am Ende der Laufzeit die Ziele erreicht hast, hast du die Ambition erreicht.

Die Indikatoren werden verwendet, um unterwegs den Fortschritt zu bestimmen

Bist du auf dem richtigen Weg während der Durchführung deines Plans? Liefern die Maßnahmen, die du ergreifst, die richtigen Ergebnisse? Die Indikatoren zeigen an, wie es läuft. Sie sind also ein Dashboard während der Reise, die du unternimmst, um deine Ambition zu verwirklichen.

Die Festlegung von Zielen und Indikatoren ist ein schwieriger Prozess

Die Funktion der Ziele ist zweifach: Sie machen die Ambition konkret und messbar:

  • Die Ziele konkretisieren, was genau du unter der Ambition verstehst. Wann bist du also ‚am innovativsten‘, hast ‚die höchste Qualität‘ oder bist ‚der beste Arbeitgeber‘?
  • Die Ziele werden verwendet, um festzustellen, ob du die Ambition erreicht hast, wie oben bereits erwähnt.

Die Funktion der Indikatoren ist ähnlich, jedoch für die strategischen Entscheidungen:

  • Die Indikatoren konkretisieren, was genau die strategischen Entscheidungen sind.
  • Die Indikatoren machen den Fortschritt messbar.

Im praktischen Einsatz erweist sich das Aufstellen von Zielen und Indikatoren oft als knifflige Aufgabe. „Nun ja, was meinen wir eigentlich genau?“ und „Wie machen wir das messbar?“ Hier sind ein paar Tipps, um dir den Einstieg zu erleichtern.

1. Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Eine vage Ambition und unklare strategische Entscheidungen sind oft das Ergebnis eines schlechten Prozesses. Wenn du keine gründliche Analyse deiner Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken in deiner Umgebung durchgeführt hast. Wenn du nicht klar definiert hast, welche Herausforderungen daraus resultieren. Wenn du keinen kreativen Dialog über strategische Optionen geführt hast, um auf diese Herausforderungen zu reagieren. Wenn du keine klaren Kriterien hast, um Entscheidungen zu treffen. Wie kannst du dann überrascht sein über eine vage Ambition und unklare strategische Entscheidungen? Du kannst dann schließlich nicht fundiert deine Richtung bestimmen, also ist es eine sichere Wahl, alles vage zu halten.

2. Stelle dir vor, wie das Ergebnis aussieht

Nimm zum Beispiel diese Ambition: „Im Jahr 2023 sind wir ein erfolgreiches internationales Unternehmen durch vollständige Ausrichtung auf Online-Dienstleistungen.“ Teile die Ambition in Abschnitte auf und stelle dir immer die Frage: Wie sehen wir…? Oder: Woran erkennen wir…?

  • Wie erkennen wir, dass wir erfolgreich sind? Mögliche Ziele:
    • Umsatz über 1 Million Euro
    • Gewinnspanne über 10%
    • Oder vielleicht schaust du lieber auf den Markt: Marktanteil über 25%.
  • Wie erkennen wir, dass wir ein internationales Unternehmen sind? Mögliche Ziele:
    • Aktiv in mindestens 5 Ländern
    • Umsatz pro Land mindestens 100.000 Euro
  • Woran erkennen wir, dass wir uns vollständig auf Online-Dienstleistungen konzentrieren? Mögliche Ziele:
    • Mindestens 80% des Umsatzes stammt aus Online-Kanälen
    • Mindestens 80% unserer Kunden kommen über Online-Kanäle

3. Überlege, welchen Aufwand du betreiben musst, um das Ergebnis zu erreichen

Unterscheide zwischen Ergebnis- und Aufwandsindikatoren. Erstere zeigen, wie das Ergebnis aussieht (siehe vorherigen Abschnitt). Letztere zeigen an, ob du die richtigen Anstrengungen unternimmst. Angenommen, du triffst folgende strategische Entscheidung: „Unser Umsatz im Ausland wächst durch aktives Account-Management.“

  • Ergebnisindikator: 3% Umsatzwachstum pro Quartal
  • Aufwandsindikator: Mindestens 3 Account-Gespräche pro Woche

Aufwandsindikatoren sind wichtig, um zu lernen, ob du auf dem richtigen Weg bist:

  • Hast du die Anstrengung unternommen, aber das Ergebnis ist nicht da, dann musst du dich fragen, ob du die richtige Anstrengung unternimmst. Im Beispiel: Vielleicht reichen 3 Account-Gespräche pro Woche nicht aus, und du musst mehr tun, oder vielleicht musst du die Gespräche auch mit Mailings ergänzen.
  • Hast du die Anstrengung nicht unternommen, aber das Ergebnis wurde dennoch erreicht, dann musst du dich fragen, ob du ambitioniert genug bist. Im Beispiel: Hast du nur 1 Account-Gespräch pro Woche geführt, aber das Umsatzwachstum beträgt 3%? Dann sollte die Ambition höher sein. Oder vielleicht gibt es andere Aktivitäten, die zu Ergebnissen führen und daher viel besser funktionieren als Account-Gespräche?

Aufwandsindikatoren eignen sich auch dann, wenn Ergebnisindikatoren schwer zu messen sind. Angenommen, du strebst eine höhere Kundenzufriedenheit an, aber es ist unmöglich oder zu teuer, diese jeden Quartal oder sogar jedes Jahr zu messen, dann sind Aufwandsindikatoren eine Alternative.

4. Verharre nicht bei Zielen und Indikatoren

Das Aufstellen von Zielen und Indikatoren ist oft nicht die aktivste Aktivität. „Wann entscheiden wir endlich, was wir tun werden?“ Natürlich sind sie wichtig, aber gute Ziele und Indikatoren sind gut genug. Es muss nicht perfekt sein. Die wichtigste Funktion von Zielen und Indikatoren ist, dass sie die Ambition und die strategischen Entscheidungen konkret machen. Wenn jeder weiß, was gemeint ist, kannst du mit dem Prozess fortfahren. Das Feintuning von Zielen und Indikatoren kann auch später im Prozess erfolgen.

5. Nur notwendige Ziele und Indikatoren

Weniger ist auch in diesem Fall mehr. Definiere nur die Ziele und Indikatoren, die notwendig sind, um deine Ambition zu erreichen oder deine Strategie zu überwachen. Beschränke dich auf das Wesentliche: worum es wirklich geht. Oft ist es ratsam, einige Randbedingungen einzubeziehen. Oft